Schichtwechsel: Miteinander statt nebeneinander
Stadtmitarbeitende tauschen Arbeitsplätze mit WfbM-Beschäftigten, Bürgermeister Lambion wird Schirmherr
„BAD AROLSEN. „Diesen Austausch kann ich all meinen Kolleginnen und Kollegen weiterempfehlen“, so Kathrin Walter. Sie arbeitet in der Personalabteilung der Stadtverwaltung Bad Arolsen und hat einen Tag ihren Arbeitsplatz verlassen, um sich von Jennifer Pape die Arbeit in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Neu Berich erklären zu lassen. Statt Briefe für die Führerscheinkontrollen anzufertigen, hat sie Klappwickler verpackt und kontingentiert. Im Gegenzug war Jennifer Pape eine Woche später in der Personalabteilung der Stadt und hat beim Fertigstellen von Briefen geholfen.
Das Projekt, initiiert von Werkstattleiter Ralf Turk, soll Berührungspunkte zwischen Menschen schaffen, die sich sonst nicht begegnen. „Wir wollen Vorurteile und Berührungsängste abbauen“, erklärt Turk, der seit einem Jahr die WfbM des Bathildisheims leitet und ergänzt: „Erleben ist besser als Erzählen, und Menschen mit Behinderungen haben viel zu geben: Aufrichtigkeit, Freude und eine andere Sichtweise auf die Dinge.“
Das Projekt Schichtwechsel startete in diesem Jahr zwischen der WfbM und der Stadt Bad Arolsen mit zwei Tandems: Kathrin Walter zeigte Jennifer Pape die Stadtverwaltung und Robin Göbel nahm Lukas Dominik mit zum Bauhof der Stadt Bad Arolsen, um gemeinsam tatkräftig anzupacken. Im Gegenzug durfte Robin Göbel die Aktenvernichtung in Neu Berich kennenlernen. Als zertifizierter Fachbetrieb werden im Bathildisheim Daten sicher gemäß DIN 66399 unter Berücksichtigung der Schutzklassen 2 und 3 sowie Sicherheitsstufe 4 vernichtet. Wie seine Kollegin war auch Robin Göbel durchweg beeindruckt von dem Projekt und kann sich vorstellen, im kommenden Jahr wieder teilzunehmen.
Dass das Projekt fortgesetzt wird, dafür setzt sich Bürgermeister Marko Lambion persönlich ein, denn er hat die Schirmherrschaft übernommen. „Ich freue mich sehr, dass wir uns an diesem Projekt beteiligen, und möchte dafür werben, dass weitere Unternehmen teilnehmen. Die Bathildisheimer Werkstätten spielen eine wichtige Rolle für die regionale Wertschöpfung.“
Hintergrundinformation: In den Bathildisheimer Werkstätten arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und psychischen Beeinträchtigungen. Im Rahmen einer beruflichen Rehabilitation ist es das Ziel, dass sie ihre Stärken entwickeln oder wieder erlangen. Die Beschäftigten sollen eine größtmögliche individuelle Teilhabe am Arbeitsleben erreichen. Deshalb ist die Werkstatt in der Region vernetzt und ermöglichen so auch Menschen die schrittweise inklusive Teilhabe am Arbeitsleben.
Die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ist seit 1985 staatlich anerkannt und verfügt über 188 anerkannte Plätze.
Kontakt:
Maren Vaupel
Unternehmenskommunikation
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E-Mail: maren.vaupel@bathildisheim.de