Hilfe im Alltag durch digitale Fernassistenz

08. Feb. 2024

Das Fernassistenzprojekt erhält Förderung in Höhe von 600.000 €

Eine Frau sitzt am Schreibtisch vor einem Bildschirm
Denise erhält Hilfe bei der Farbgestaltung ihrer Präsentation.

KASSEL. Eine Frau mit Lernschwierigkeiten steht ratlos vor ihrer modernen Kaffeemaschine, deren Display eine Fehlermeldung anzeigt. Sie öffnet die Fernassistenz-App auf ihrem Smartphone und erhält prompt Hilfe. Dies wird bald möglich sein, denn für die Entwicklung wurde nun eine Förderung von 600.000 € der Aktion Mensch Stiftung bewilligt. Das Ziel ist der Aufbau eines in Deutschland neuartigen Fernassistenzservices für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Das System soll schnelle und einfache Hilfe für Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglichen, die im Alltag gelegentlich Unterstützung benötigen, ohne dass physisch jemand anwesend sein muss. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Die S-Bahn hat Verspätung und ein Mann benötigt Hilfe beim Erkennen der Anzeigetafel. Eine blinde Frau möchte einen Schwangerschaftstest durchführen, ohne dass dies ihr Umfeld mitbekommt.

Die digitale Fernassistenz wird über das Smartphone aktiviert, wodurch eine Assistenzkraft in direktem Kontakt mit den Nutzenden steht. Durch die Smartphone-Kamera und der Auswertung von Geodaten kann die Problematik erfasst und unmittelbare Hilfe geleistet werden. In englischsprachigen Ländern hat sich diese sinnvolle Kombination aus Technologie und zuverlässiger menschlicher Intelligenz bereits als unverzichtbares universelles Hilfsmittel etabliert.

Das Fernassistenzprojekt startete 2022 als Idee der Gründer Per Busch und Kai-Ulrich Bißbort und erhielt bereits früh Unterstützung durch die Smart City Crowdfunding-Kampagne der Stadt Kassel sowie einen bedeutenden Sonderpreis. Im November 2023 wurde das Projekt beim Deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr als eines von neun Projekten in der Kategorie "New Mobility" nominiert. Die Aktion Mensch Stiftung unterstützte die Planungsphase im Rahmen des Programms "Inklusion durch Digitalisierung". Bisher wurde ein Prototyp entwickelt, das Konzept ausgearbeitet und die Zielgruppen analysiert. Erste Praxistests sollen Mitte 2024 durchgeführt werden.

Das Projekt Fernassistenz ist Teil des Digitalisierungsbereichs des Bathildisheim e.V. mit Hauptsitz in Bad Arolsen.

Weitere Informationen

Bathildisheim e.V.
Unternehmenskommunikation
Telefon: 0 56 91 899-198
Mobil.:  0 173 81 54 692
E-Mail: maren.vaupel@bathildisheim.de

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